Besuch der Leipziger Buchmesse 2025

Am 28. März 2025 machten sich 49 Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte des Frici auf den Weg zur Leipziger Buchmesse, einem der bedeutendsten kulturellen Events im deutschsprachigen Raum. Ziel war es, die Vielfalt der Literatur zu entdecken, neue Trends in der Buchbranche kennenzulernen, auf der Manga-Comi-Con fantasievoll gekleidete Cosplayer zu treffen und sich von alledem inspirieren zu lassen.

Die fünf Messehallen, von denen eineinhalb Hallen dem Cosplay und Mangas gehörten, waren voll von Ständen, die von großen bis hin zu kleinen Independent-Verlagen reichten. Das bunte Treiben von Menschen aus verschiedenen Ländern, die sich über Bücher, Neuerscheinungen und Veranstaltungen austauschten, ließ eine aufregende Atmosphäre entstehen. Insgesamt erlebte die Buchmesse einen neuen Besucherrekord in diesem Jahr, was sich auch an den Menschenmassen eindrucksvoll zeigte. Mit Gelassenheit und Begeisterung für die Sache kam man jedoch gut durch den Trubel.

Zahlreiche Lesungen, Workshops, Diskussionsrunden, Signierstunden und Mittmachstationen gab es zu erkunden. Beeindruckend war der internationale Charakter der Buchmesse: Stände aus verschiedenen Ländern, diese Jahr mit dem Gastland Norwegen, präsentierten ihre Bücher in unterschiedlichsten Sprachen und gaben Einblicke in fremde Kulturen und literarische Traditionen. Ein riesiges Antiquariat in Halle 5 lud zum Jagen nach Sammlerstücken und vergriffenen Büchern ein. An den Manga- und Anime-Ständen konnte man sich begeistern, weil es nicht nur interessante Bücher zu entdecken gab, sondern weil man auch in die Welt der japanischen Popkultur eintauchen konnte.

Am Ende des Tages zogen die Frici-Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte das Fazit, dass sich die Fahrt mehr als gelohnt hatte. Neben der Inspiration für neue Lektüre zeigte sich die Begeisterung, die Bücher, Lesen und die Welt darum herum immer noch entfachen können.

(Text und Bilder: A. Wiesner-Krotter)

Der letzte Zug

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Foto: Matthias Kuen 2025

Man stelle sich vor: Ein junger Mann hat einen deutschen Pass, ist vielleicht hier geboren, er ist in Deutschland aufgewachsen, fühlt sich als Deutscher, hat sich für Deutschland eingesetzt – und plötzlich ist er in seinem Heimatland nicht mehr willkommen, wird beleidigt, gedemütigt, angegriffen, verfolgt und soll am besten das Land verlassen. Von vielen Menschen, die sich als „echte“ Deutsche bezeichnen, wird er nicht als solcher angesehen. Warum? Weil er sich irgendwie unterscheidet; dies reicht den meisten schon, um ihn abzulehnen. Diese Menschen behaupten – und sie werden immer mehr –, der junge Mann schade dem Land und seinen Menschen, und er nutze es aus. Weil er dies aber nicht glauben will, bleibt er – denn es werden vielleicht auch wieder bessere Zeiten kommen. Doch die kommen nicht und es wird schleichend immer schlimmer …

Darum geht es im Figurentheaterstück „Der letzte Zug“: Es ist das Jahr 1945. Siegfried, Margarethe und Jakob Goldberger sind die einzigen Überlebenden einer großen jüdischen Familie. Bei einem Schachspiel blicken sie Zug um Zug auf die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit zurück. Die Geschichte, an die sich die Goldbergers erinnern, beginnt im Jahr 1929: Siegfried Goldberger verlobt sich mit der Christin Margarethe. Noch sehen sie voller Zuversicht in die Zukunft. Doch schon bald verändert sich ihr ganzes Leben. Während das Paar sich frühzeitig in die USA absetzt, weigert sich der Vater Jakob mit den übrigen Familienmitgliedern seine deutsche Heimat zu verlassen. Als er sich endlich zur Flucht entscheidet, werden die Goldbergers von den Nationalsozialisten „evakuiert“. So beschreibt das Theater Kuckucksheim den Inhalt des Stücks auf seiner Homepage.

Am Montag, den 26. Februar 2025 führte Stefan Kügel es in der Aula des Gymnasium Fridericianum vor 200 Schülerinnen und Schülern der 9. bis 12. Jahrgangsstufe und Lehrkräften auf. Mit jiddischen Liedern, historischen Originalaufzeichnungen und Berichten von aus Franken stammenden Zeitzeugen, aus Adelsdorf vor allem, wird diese Geschichte von Liebe und Leid, Vertrauen und Misstrauen, Heimat und Fremde begleitet. Nachdenklich und ergriffen hat es die Zuschauerinnen und Zuschauer hinterlassen.

Nach der Vorstellung bestand die Gelegenheit, Fragen an den Schauspieler zu stellen. Stefan Kügel schilderte, wie es zu diesem Stück kam und warum es ihm ein Anliegen ist, dies gerade vor Schülern zu spielen: Der reichen jüdischen Kultur und der Gemeinde von Adelsdorf sowie deren Überlebenden des Holocaust soll damit ein Denkmal gesetzt werden, so dass diese nicht in Vergessenheit geraten. Zudem ist es ihm ein Herzensanliegen, gerade mit Blick auf unsere Gegenwart, vor Rechtsextremismus und der Beschädigung der Demokratie zu warnen. Aus genau diesem Grund setzten wir Organisatorinnen uns dafür ein, diese Aufführung an unsere Schule zu holen. Gerade weil populistische Strömungen, rechtsradikale und antisemitische Haltungen und Straftaten momentan in Deutschland und weltweit wieder zunehmen, ist Rechtsextremismus- und Antisemitismusprävention zunehmend gefragt. Hier will das Frici seinen Beitrag leisten, und seine Schülerinnen und Schülern in ihrer Entwicklung hin zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern einer Demokratie unterstützen. Diese Theatervorstellung stellt einen künstlerischen Zugang dar und ergänzt die zahlreichen anderen Bausteine und Ansätze des Fridericianum auf diesem Themenfeld. Ohne eine finanzielle Förderung durch die Bürgerbewegung für Menschenwürde in Mittelfranken e.V. sowie durch das Kulturamt der Stadt Erlangen und den Förderverein des Frici wäre die Veranstaltung nicht möglich gewesen. Dafür möchten wir uns bedanken.

Die Gegenwart ist nicht die Vergangenheit, doch manchmal drängen sich Parallelen und Vergleich auf. – Was bleibt zu tun? Vielleicht kann man aus der Vergangenheit lernen, diese ist eine Ermahnung, wachsam zu sein. Denn „[d]er Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!“ (Bertolt Brecht: Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui)

(Text: Andrea Wiesner-Krotter)

Mit dem Tablet kann man auch … zeichnen!

Die Klasse 9c beschäftigt sich aktuell mit dem Thema der menschlichen Figur – und das auf eine völlig neue Weise: Nicht nur mit Papier und Bleistift wird gearbeitet, sondern auch mit den iPads. Für Schüler und Lehrkraft ist dies eine ungewohnte, aber spannende Erfahrung.

Die Zeichen-App bietet eine Vielzahl an Werkzeugen: unterschiedliche Stifte für klare Linien oder strukturierte Schraffuren, einen Farbkreis für präzise Farbauswahl und die Möglichkeit, Transparenzen zu nutzen. Viele Schüler empfinden diese Technik als besonders reizvoll und schätzen die neuen kreativen Möglichkeiten oft mehr als das klassische Zeichnen auf Papier.

Im Unterricht werden sowohl schnelle Skizzen (vier Minuten) als auch längere Zeichenphasen (30 Minuten) durchgeführt. Die Schüler arbeiten mit Vorlagen, die über den Beamer projiziert werden, und setzen Konstruktionslinien, um Proportionen korrekt zu erfassen – genau wie beim Zeichnen auf Papier. Die Ergebnisse sind beeindruckend und zeigen, wie schnell sich die Klasse an das digitale Medium gewöhnt und Kompetenzen darin erlernt.

(Bilder und Text: W. Mages)

Einfach klassisch: Weimar

Die Schülerinnen und Schüler unserer Q12 sind am Mittwoch, 19. Februar, gut im Hostel im leicht verschneiten Weimar angekommen. 

Den Auftakt der Kultur-, Geschichts-, Literatur- und Theaterfahrt bildete der beeindruckende Besuch des Konzentrationslagers Buchenwald. Die Lagerfläche war komplett verschneit, so dass sich die dunklen Fundamente stark von der hellen Fläche abzeichneten. Dadurch konnte man sich die Ausmaße des Lagers sehr gut vorstellen.

Den Donnerstag über waren die Schülerinnen und Schüler kursweise in Weimar unterwegs. Der Tag beleuchtete die vielen Facetten, die Weimar zu bieten hat: angefangen vom „Freischwinger“, einem Design-Klassiker des Bauhaus-Museums, der besessen und auf seine Bequemlichkeit hin geprüft werden durfte, über den Wittumspalais der Herzogin Anna Amalia, den mit Anekdoten zu Goethes Leben garnierten Fußweg zum Gartenhaus bis hin zum tatsächlichen Buch-Aufschlagen in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, die nach dem großen Brand 2004 liebevoll wieder restauriert worden war.

Kulturell vollgepackt war der Freitag: Vom Grab von Christiane Vulpius zum Goethe-Wohnhaus und Museum, Schiller-Wohnhaus, Caspar David Friedrich-Sonderausstellung, und abends dann noch Faust im Nationaltheater, bevor spät am Abend die Rückfahrt angetreten wird. Klassik ist nicht nur berückend schön, sie kann auch wirklich anstrengend sein!

Kommt gut und sicher wieder zurück und erholt euch über das Wochenende! Vielen Dank für alle, die diese Fahrt unterstützt und möglich gemacht haben – auch an die Eltern!

(Text: C. Schöffel, Fotos: S. Segler und Schülerinnen und Schüler der Q12)

Zonta und Humblatt gegen Hass im Netz

Vertreterinnen unserer Schülerzeitung HUMBLATT sowie die leitenden Lehrkraft F. Fürst waren am Samstag, dem 25.01.25, zum Neujahrsempfang des ZONTA-Clubs Erlangen eingeladen.
 
Auf großer Bühne wurde unsere Sommerausgabe 2024 mit dem Titelthema „Hass im Netz“ geehrt, die Grafikerinnen Lillian Carow (Q12) und Nikita Einwag (9c) sowie die damalige AK-Leitung Livia Neurath (Q12) erhielten Preise.
 
Im digitalen Zeitalter ist das Thema „Gewalt im Netz“ nicht nur für Personen des öffentlichen Lebens, sondern auch für unsere Schülerinnen und Schüler wichtig und nicht zu unterschätzen, insbesondere im Bereich Social Media. Aufklärungs- und Präventionsarbeit helfen und schützen unsere Jugend. 
 
Unterstützt und initiiert wurde die Ehrung durch die Advocacy Beauftragten Dr. Magda Luthay und Julia Ogilvie des Zonta Clubs Erlangen. Wir bedanken uns sehr herzlich für die Anerkennung und Ihr Engagement für dieses wichtige Thema und die Einladung zu dieser Veranstaltung, die in jeglicher Hinsicht beeindruckend für uns war. Wir freuen uns auf weitere Projekte mit dem Zonta Club Erlangen.
 
Wenn Sie der Bericht neugierig gemacht hat, können Sie online auf unserem Blog einen Blick in die prämierte Ausgabe werfen.
 
(Bilder und Text: F. Fürst)

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