Welche Erwartungen haben Schülerinnen und Schüler an die Politik und die Parteien?
Welche Themen bewegen junge Menschen?
Aus welchen Gründen geben viele junge Menschen unter 25 Jahren ihre Stimme an neue Parteien wie die AfD oder das BSW?
Diese Fragen wurden in einem offenen Dialog unter dem Motto „Generation Zukunft: Erwartungen der Jugend an die Politik“ erörtert. Eingeladen dazu hatten der Erlanger Landtagsabgeordnete und Staatsminister des Inneren, Sport und Integration Joachim Herrmann und die CSU-Stadtratsmitglieder Frau Sophia Schenkel, Frau Irina Schmitz und Frau Alexandra Breun. 18 Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Erlanger Schulen, allesamt Mitglieder der SMV oder eines AK Politik oder Debatte, fanden sich dazu am 09.01.2025 im Erlanger Rathaus ein. Jette Seidel und Jan-Felix Sieberer nahmen als Vertreter des Frici daran teil.
Neben dem Thema „Klima“ kristallisierten sich dabei weitere Brennpunkte heraus: „Sicherheit auf den Straßen“ war eines davon. Hier wurde besprochen, dass vor allem für junge Frauen das Unsicherheitsgefühl auf Erlangens Straßen gewachsen ist. Welche präventiven Maßnahmen hier Abhilfe schaffen könnten, wurde von verschiedenen Seiten dargestellt. Es wurde darauf hingewiesen, dass der Notruf nicht nur in akuten Notlagen, sondern auch in Situationen betätigt werden kann und sollte, in denen man sich bedroht oder unsicher fühlt.
Des Weiteren standen Fragen über die fehlenden Gelder für Schulsanierungen und die Überfüllung der Erlanger Schulen in Fokus der Schüler. Welche Lösungen bleiben hier angesichts der enormen Haushaltslücke und mangelnden Personals in den planenden Stellen? Wie kann man überfüllte Klassen und Schulen vermeiden und mehr Platz schaffen? Hier konnten die Politiker wegen der aktuellen haushaltspolitisch klammen Situation Erlangens wenig Hoffnung auf eine Verbesserung der Lage machen.
Angesprochen wurde auch die Verfassungsviertelstunde, die derzeit in den 6., 8. und 11. Klassen in einem Unterrichtsversuch ausprobiert wird. Die Schülerinnen und Schüler brachten hier zum Ausdruck, dass sie dies für sinnvoll halten und sich für die Zukunft einen Lehrplan mit festen Inhalten dafür wünschen würden.
Nach dem zweistündigen Gespräch zogen unsere beiden Frici-Vertreter das Fazit, dass die Politik durch solche Treffen nahbarer wird, man durch das persönliche Gespräch zu mehr Einblicken ins politischen Geschäfts kommt sowie dadurch politische Entscheidungen nachvollziehbarer werden. Weitere derartige Austauschmöglichkeiten würden Jette Seidel und Jan-Felix Sieberer begrüßen. Es wäre toll, wenn mehr Dialog zwischen Schülern und Politikern zustande käme.
(Text und Bild: Jette Seidel / Andrea Wiesner-Krotter)