Am 24. November 2025 hielt Hauptmann Philipp Glaser, Jugendoffizier der Bundeswehr, vor der 12. Jahrgangsstufe im Rahmen des „Politik und Gesellschaft“-Unterrichts einen Vortrag zum Thema „Krieg in Europa! – Deutschland als Teil der NATO in der Landes- und Bündnisverteidigung“.
Im Vorfeld hatten sich die PuG-Kurse bereits Gedanken gemacht, was sie in Bezug auf das Vortragsthema erwarten würde – und tatsächlich ging Hauptmann Glaser auf viele Aspekte dazu ein. Zunächst legte er das Aufgabenfeld der Bundeswehr dar, dann veranschaulichte er, wie viele intakte Demokratien es weltweit aktuell gibt (nur ca. 6 %), um dann auf den Ukraine-Krieg zu sprechen zu kommen und die Mitgliedschaft der Bundesrepublik Deutschland in der NATO zu beleuchten. Provokant stellte er die Problematik der Beistandsklausel des Artikels 5 des NATO-Vertrages dar und er ging auch auf die Bedeutung der USA für das Sicherheitsbündnis ein. Weil die Zeit nach seinem Vortrag bereits so fortgeschritten war, hatten die Schülerinnen und Schüler fast keine Gelegenheit mehr zur Diskussion und Nachfrage. In den PuG-Kursen wurde aber der Besuch des Jugendoffiziers und sein Vortrag nachbesprochen. Auch, dass am Vortragstag vor Schulbeginn Flyer an der Schule verteilt worden waren, die sich gegen die Bundeswehr und vor allem die Wehrpflicht richteten, wurde angesprochen und diskutiert.
Zum Vortrag von Hauptmann Glaser äußerten sich die Schülerinnen und Schüler folgendermaßen: Die einen fanden den Vortrag interessant, faktenbasiert und aus einer durchaus neutralen, sicherlich auch die Sicht der Bundeswehr einnehmenden Perspektive gehalten. Andere hätten sich gewünscht, dass die Aufgabenfelder und das Allgemeine zur Bundeswehr und zur Situation der Demokratien weltweit kürzer gefasst worden wären, so dass mehr Zeit für ein Gespräch mit Herrn Glaser gewesen wäre. Einen Vorschlag oder ein Szenario für einen möglichen Frieden in der Ukraine vermissten auch so manche. Einig waren sich alle befragten Schülerinnen und Schüler, dass sie sehr gerne Fragen zur Wehrpflicht, zum Alltag eines Soldaten und Ähnlichem gestellt hätten, was leider aufgrund der mangelnden Zeit nicht möglich war. Auch dass es keine Anwerbeveranstaltung für die Bundeswehr und den neuen Wehrdienst war, kam bei den Schülerinnen und Schülern gut an. Die Q12 legte Wert darauf klarzustellen, dass sie in der Lage seien, selbständig zu urteilen und sich ein eigenes Bild der sicherheitspolitischen Lage Deutschlands zu machen. Dafür fanden sie es auch wichtig, den Hauptmann und seinen Vortrag zu erleben, um so eine kritische Auseinandersetzung zu ermöglichen.
Text/Bild: Andrea Wiesner-Krotter

