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Friedenskundgebung am Fridericianum

Um ein wichtiges Zeichen für Frieden und Solidarität mit der Ukraine zu setzen, fand am Freitag, den 18.März, in der fünften Stunde eine entsprechende Kundgebung im Pausenhof des Fridericianums statt.

Zunächst begrüßte die stellvertretende Schulleiterin, Frau Kleinöder-Strobel alle Anwesenden, auch stellvertretend für Herrn Nöhring, der terminbedingt verhindert war, über Video jedoch zugeschaltet war. Sie sagte, man habe zu leichtfertig gedacht, nicht mit Putins Angriffskrieg gerechnet. Zwar gebe es weltweit viele weitere Krieg, doch dieser sei näher und dessen Folgen seien für uns alle erlebbar. Daher sei es wichtig, sich unsere gemeinsamen Werte in Erinnerung zu rufen.

Als Zweites sprach Herr Holzhausen. In seiner Rede betonte er die Unschuldigkeit der Ukraine, sie habe nur versucht, in Freiheit und Demokratie zu leben. Da es in Kriegen wie diesen auch immer um Worte gehe, sei es wichtig, in Anbetracht der russischen „Sprachverdrehung“ nicht sprachlos zu bleiben, gerade da wir uns am humanistischen Gymnasium viel mit dem λόγος, dem Wort, auseinandersetzten. Außerdem sei es wichtig, zwischen Putin und seinem Volk zu differenzieren. Freiheit, so Holzhausen weiter, sei sagen zu können „was ist“; vor nichts hätten Tyrannen wie Putin mehr Angst, weshalb es so wichtig sei, eben jene Wahrheit in den Mittelpunkt zu stellen. An das Ende seiner Rede stellte er einen Appell an die Schülergeneration, sie müsse sich auch in Zukunft die Frage stellen, ob ihnen Wohlstand, der abzunehmen in Begriff sei oder Werte wie diese, um die es jetzt gehe, wichtiger seien.

Der nächste Redner, Fynn Geifes, Mitglied des Erlanger Jugendparlaments, stellte mögliche Begründungen für Putins Angriffskrieg dar. Dieser habe Angst, dass das demokratische Beispiel der Ukraine auch nach Russland überschwappen könne. Denn Demokratie bedeute immer Machtverlust für Autokraten wie Putin. Doch die Ukraine zeige sich widerstandsfähiger als gedacht, denn wer Freiheit kennt, könne Unterdrückung nicht ertragen und wer Frieden kenne, wolle nie wieder Krieg führen.

Demokratie jedoch, auch in Deutschland, so Geifes weiter, sei kein Selbstläufer und müsse täglich verteidigt werden. Es sei die Pflicht jedes Demokraten, nicht wegzuschauen und auch Wählen zu gehen. Das sei zuweilen mühsam, aber notwendig. Er sei überzeugt, dass Putin verlieren werden – „Die Saat der Demokratie ist ein resilientes Pflänzchen“ – dass das ukrainische Volk seine gewonnenen Freiheiten verteidige, stimme ihn hoffnungsvoll.

Auch die SMV äußerte sich auf der Kundgebung; zunächst sprachen einige Mitglieder des AK Courage ihre Ängste – vor dem Krieg, Sorgen um das Wohlergehen der vielen Flüchtlinge und die Aufrüstung – wie auch ihre Wünsche, z. B. um baldigen Frieden, aus. Dabei füllten sie Wasser aus einem Eimer in eine Vase und stellten anschließend einige Rosen hinein. Schülersprecher Nikos Apostolatos sprach anschließend noch einige Worte, begann mit einem Zitat Boris Yelzins, wonach es leicht sei, einen Thron aus Bayonetten zu bauen, aber schwer, darauf zu sitzen. Er rief dazu auf, Soldarität zu zeigen, Putins Machenschaften weder zu tolerieren noch zu ignorieren. Die SMV werde sich immer mit allen möglichen Mitteln für Frieden einsetzen. Der Schülersprecher beendete seine Rede mit dem Appell, „eure Stimme für diejenigen, die sie nicht nutzen können“ zu nutzen. Denn „ihr seid nicht unsichtbar“.

Text & Fotos: Robert Hofmann (Q11)