Am Fridericianum haben sich die Fachschaft Biologie sowie der Arbeitskreises Schulsanitätsdienst das Thema „Wiederbelebung durch Schüler“ auf ihre Fahnen geschrieben. Unterstützung erhalten sie dabei vom Schulleiter Gerhard Nöhring. Für die konkrete Realisierung des Projekts „Drücken ist stark!“ konnte der ehemalige Fridericianum-Schüler und Anästhesist Dr. Ulrich v. Hintzenstern gewonnen werden.
Das Projekt startete am 23. März 2017 mit einem Vortrag „Drücken ist stark! Was tun bei Herz-Kreislaufstillstand?“ von Dr. v. Hintzenstern im Wintergarten des Gymnasiums Fridericianum. Der Vortrag stand unter dem Motto „In der Schule (mit wenig Aufwand) für das Leben lernen!“. Die zahlreich erschienenen Zuhörer erhielten einen Einblick in die Problematik des Herz-Kreislauf-Stillstands. Zusätzlich wurden sie mit den im europäischen Vergleich sehr schlechten Ergebnissen der Laienreanimation in Deutschland konfrontiert. Der Referent erläuterte, warum eine Reanimationsausbildung bereits bei Zwölfjährigen sinnvoll ist („Nam quod in iuventus non discitur, in matura aetate nescitur.“ [Cassiodor] bzw. „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“ [Wilhelm Busch]). Außerdem plädierte für eine offizielle Aufnahme des Reanimationsunterrichts in die Schul-Curricula. Danach erläuterte er das Konzept „Prüfen, 112 rufen, drücken“. Im Anschluss an den Vortrag hatten die Zuhörer die Möglichkeit, die Inhalte des Konzepts „Prüfen, 112 rufen, drücken“ praktisch an Trainingspuppen zu üben.
Am 23. Juni 2017 wird es dann „ernst“ für die Schüler der drei achten Klassen des Gymnasiums Fridericianum. In einer zweistündigen Schulung erhalten sie eine Grundausbildung in einfachen und effektiven Maßnahmen der Wiederbelebung mit Informationen, Demonstrationen und praktischen Übungen. Die Schüler sollen befähigt werden, einen Herz-Kreislauf-Stillstand zu erkennen und einen strukturierten Notruf sowie eine Herz-Druck-Massage selbstständig vornehmen zu können.
Jeder Schüler, der an der Schulung teilnimmt, erhält ein T-Shirt mit dem Projekt-Logo sowie eine Teilnahmeurkunde und den Informationsflyer „So retten Sie Leben“ der Stiftung Deutsche Anästhesiologie.
Das Gymnasium Fridericianum Erlangen soll durch das Projekt in die Lage versetzt werden, die Aktion „Drücken ist stark!“ in Zukunft jährlich selbstständig mit sämtlichen Schülern der achten Klassestufe durchzuführen. Dr. v. Hintzenstern hat sich bereiterklärt, die zuständigen Lehrer entsprechend zu schulen und als Ansprechpartner bei Fragen oder Problemen im Rahmen der Weiterführung des Projekts „Drücken ist stark!“ zur Verfügung stehen. Als Projektergänzung ist angedacht, einen automatisierten externen Defibrillator (AED) für die Schule als Public Access Defibrillator (PAD) zum öffentlichen Einsatz [„Schüler retten Lehrer“] sowie zu Schulungszwecken anzuschaffen. Weitere Infos unter http://www.schuelerrettenleben.de